Das Deutschlandticket kommt – Tarifdschungel im ÖPNV hat ein Ende

Im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) haben sich Bund und Länder auf das bundesweite 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr geeinigt. Die Einführung des Deutschlandtickets ist ein Durchbruch für die Mobilitätswende und beendet den Dschungel von Tarifen.

Der Bund ist den Ländern mit einem großzügigen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro massiv entgegen gekommen. Es war überfällig, dass sich die Länder einen Schritt auf die Bundesregierung zubewegt haben. Jetzt müssen diese gemeinsam mit dem Bundesverkehrsminister rasch die Umsetzung klären, damit der Bundestag dem Vorhaben schnellstmöglich grünes Licht geben kann.

Für uns ist dabei vor allem die Einfachheit des Tickets das grundlegende Ziel. Einsteigen, fahren, ankommen – ohne sich über Zeit-, Waben oder Tarifgrenzen den Kopf zu zerbrechen.

Diese Kundenfreundlichkeit muss sich auch in der Angebotsform wiederfinden. Deshalb werden drängen wir darauf, dass das „Deutschlandticket“ nicht nur in digitaler Form angeboten wird und monatlich kündbar ist.

Ein besonderer Erfolg der MPK sind zudem auch die zusätzlichen Mittel für den regionalen Bahnverkehr.

Noch in diesem Jahr steigen die aktuellen Regionalisierungsmittel in Höhe von 9,4 Mrd. Euro um eine weitere Milliarde Euro. Diese Mittelerhöhung wird zudem verstetigt und mit einer 3-prozentigen Steigerungsrate für die kommenden Jahre versehen. Mit diesem Geld federt der Bund die aktuell extrem hohen Energiekosten im Zuge des Kriegs in der Ukraine ab und schafft für die Länder zudem eine Grundlage die ohnehin gestiegenen Betriebskosten zu bewältigen. Mittelfristig können die Länder dieses Geld auch nutzen, um den ÖPNV auszubauen. Nun sind aber auch die Länder gefordert, ihrer Verantwortung für den ÖPNV flächendeckend stärker nachzukommen.

Detlef Müller, Bundestagsabgeordneter, stellv. Fraktionsvorsitzender