Dulig: Die Gemeinschaftsschule ist ein Gemeinschaftsprojekt
Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen, erklärt zur heutigen Debatte im Sächsischen Landtag zur Einführung der Gemeinschaftsschule in Sachsen und zum Beschluss der Gesetzesänderung im sächsischen Schulgesetz:
„Langer Atem lohnt sich! Ich freue mich, dass es nach jahrelangem Ringen und intensiven Debatten endlich gelungen ist, in Sachsen einen Schulfrieden wiederherzustellen und das längere gemeinsame Lernen zu ermöglichen. Ich hoffe, dass in den kommenden Jahren viele Gemeinschaftsschule in Sachsen gegründet werden und sich damit eine herbe Lücke in unserer Schullandschaft endlich schließt“, so Martin Dulig.
Mit Blick auf die vergangenen 16 Jahre, in denen die SPD für Gemeinschaftsschulen in Sachsen gekämpft hat, stellt Martin Dulig fest: „Nach vielen großen Debatten, kleinen Schritten und auch einigen Rückschlägen kann Sachsen jetzt endlich aufschließen. In vielen anderen Bundesländern bestimmen Gemeinschaftsschulen bereits die Schullandschaft und tragen wichtige Innovationen ins Bildungssystem. Der Beschluss zur Verankerung dieser Schulart im Schulgesetz ist ein wichtiges Signal. Jetzt kann auch in Sachsen langfristig mit Gemeinschaftsschulen geplant werden.“ Im Unterschied zum 2004 von der damaligen Koalition aus CDU und SPD durchgeführten Modellversuch bringt die gesetzliche Verankerung dauerhafte Sicherheit. „Es war ein Skandal, dass die Modellschulen fünf Jahre nach ihrer Einführung unter Schwarz-Gelb einfach wieder abgewickelt wurden – obwohl sie erfolgreich waren. Dieser Rückschritt hat die moderne Bildung im Freistaat Jahre gekostet. Gut, dass wir diesen Fehler jetzt endlich korrigieren“, so Dulig weiter.
Weiterhin erhofft sich Martin Dulig von der Einführung der Gemeinschaftsschule einen Schub für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Sachsen: „Kinder nach der vierten Klasse auf Schularten aufzuteilen, ist einfach falsch. Zu früh werden so Entscheidungen über den späteren Lebensweg getroffen, die in den nachfolgenden Jahren nicht mehr passen. Doch nicht nur Bildungsgerechtigkeit lässt sich mit der Gemeinschaftsschule besser gewährleisten. Es ist erwiesen, dass das längere gemeinsame Lernen sowohl positive Effekte auf die Entwicklung der schulischen Leistungen hat als auch der Persönlichkeitsentwicklung dient. Durch die Gemeinschaftsschule stärken wir das soziale Lernen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Abschließend dankt Martin Dulig dem Bündnis „Gemeinschaftsschule in Sachsen – Länger gemeinsam Lernen“, das mit seiner Initiative zum Volksantrag den jetzigen Beschluss erst möglich gemacht hat: „Die Gemeinschaftsschule ist ein Gemeinschaftsprojekt. Ohne den tatkräftigen Einsatz des Bündnisses zum längeren gemeinsamen Lernen in Sachsen würden wir immer noch mit der CDU um jeden Millimeter kämpfen. Es ist der breiten Unterstützung aus der Bevölkerung und über 50.000 Unterschriften im Volksantrag zu verdanken, dass wir nun rasch zu einem Quantensprung in der sächsischen Bildung kommen. Darüber hinaus zeigt der erfolgreiche Volksantrag auch, dass durch direkte Demokratie im Freistaat etwas verändert werden kann. Deshalb ist das nicht nur für die Kinder und Eltern, sondern auch für die sächsische Demokratie ein guter Tag.“
Hintergrund:
Alle Informationen zur Einführung der Gemeinschaftsschule in Sachsen finden sich auf der Homepage der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag: www.spd-fraktion-sachsen.de/gemeinschaftsschule/