Dulig: „Sachsen braucht eine kluge und vorausschauende Wirtschaftspolitik“

Im Rahmen eines Wirtschaftsforums der SPD Sachsen haben Altkanzler Gerhard Schröder und der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Martin Dulig über soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Vernunft diskutiert. Zuvor stellte Martin Dulig seine wirtschaftspolitische Agenda für Sachsen vor. Unter dem Titel “Neuer Wohlstand und mehr Innovation“ werden anhand von zehn Schwerpunkten die Bereiche genannt, bei denen in Sachsen aus Sicht der Sozialdemokraten Entwicklungsbedarf besteht.

Dulig hob den starken Wirtschaftsstandort Sachsen hervor, machte aber gleichzeitig auch deutlich, „dass wir nach 25 Jahren das Problem haben, dass Sachsen nur noch die verlängerte Werkbank großer Unternehmen ist. Diese Unternehmen haben hier zwar viele Arbeitsplätze geschaffen, aber die Wertschöpfung erfolgt nicht hier sondern in den Konzernzentralen außerhalb Sachsens.“ Nur am Tropf zu hängen sei zu gefährlich, sagte Dulig und betonte: “Deshalb gehört es zu den ersten Maßnahmen einer SPD in Regierungsverantwortung, eine Regierungskommission einzusetzen, sie sich strategisch um die Ansiedelung bestehender nationaler und internationaler Konzerne kümmert. Ziel muss es sein, im Laufe der nächsten 15 Jahre wenigstens eine jetzige oder eine zukünftige DAX30- oder MDAX 50-Konzernzentrale in Sachsen anzusiedeln.“ Das sei zwar ein ehrgeiziges Ziel, „aber man muss sich solche Ziele stecken, um tatsächlich etwas zu erreichen“, sagte Dulig.

Das vorgestellte Papier richtet das Augenmerk auch besonders auf die Bereiche Ausbildung und Kampf dem Fachkräftemangel. Dulig wies darauf hin, dass sich der Ausbildungsmarkt zunehmend in der Krise befindet: „Im letzten Jahr sind so wenige Ausbildungsverträge wie noch abgeschlossen worden, gleichzeitig stieg die Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze auf einen Höchststand. Dieses Missverhältnis müssen wir korrigieren. Um vorzubeugen, brauchen wir eine bessere Bildung, denn heute verlässt jeder zehnte Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Ich möchte, dass die Zahl der Schulabbrecher bis 2020 halbiert wird.“ Darüberhinaus benötigen die Jugendlichen eine bedarfsgerechte, praxisnahe Berufsberatung und die duale Ausbildung eine Qualitätsoffensive.

Ein weiterer Schwerpunkt des Papiers ist das Thema Digitalisierung. „Zu unserer Wirtschaftspolitik gehört es auch, endlich zu erkennen, dass unsere Zukunft in der Digitalisierung liegt“, sagte Dulig und machte sich in seiner Rede für eine Digitale Offensive in Sachsen stark. „Schnelles Internet und eine gute Straßen- und Schieneninfrastruktur müssen Hand in Hand gehen, um Mittelständler wie Konzerne dazu zu bringen, in Sachsen zu investieren.“

Das Wirtschaftspapier „Neuer Wohlstand und mehr Innovation“ als Download.