Dulig: Sachsen muss Tarifland werden
+++ Gewerkschaftsrat der SPD Sachsen veröffentlicht zum 1. Mai Plädoyer für höhere Löhne und eine bessere Tarifbindung in Sachsen +++
Vor den sachsenweiten Kundgebungen und Demonstrationen zum Tag der Arbeit am 1. Mai fordert der Gewerkschaftsrat der SPD Sachsen in einem 10 Punkte-Papier eine höhere Tarifbindung und mehr betriebliche Mitbestimmung in Sachsen:
„Sachsen muss Tarifland und damit das Land der guten Löhne und der guten Arbeit werden. Das ist eine der zentralen Gerechtigkeits- und Zukunftsfragen. Niedrige Löhne und längere Arbeitszeiten sind nicht nur ungerecht, sondern im Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft ein Standortnachteil. Eine Ursache dafür ist die bundesweit niedrigste Tarifbindung. Das müssen wir dringend ändern“, fordert Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen und sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, gemeinsam mit sächsischen Gewerkschaftsvorsitzenden in einem 10-Punktepapier des SPD-Gewerkschaftsrates. Er verweist dabei auf die zukünftige Fachkräfteentwicklung, wonach in Sachsen im Jahr 2030 ca. 300.000 Arbeitskräfte fehlen.
Zentrale Forderungen des SPD Gewerkschaftsrates sind die Stärkung der Sozialpartnerschaft, eine Tariftreueklausel im sächsischen Vergabegesetz, ein Tariftreuebonus in der Wirtschafts- und Forschungsförderung, ein Landestarifvertrag Pflege, ein Bildungsfreistellungsgesetz, sowie härtere Strafen bei der Behinderung von Betriebsratsarbeit.
„Die Beschäftigten in Sachsen arbeiten zwei Wochen mehr im Jahr, verdienen aber im Schnitt 700 Euro brutto weniger pro Monat als ihre westdeutschen Kollegeninnen und Kollegen. Wir wollen gleiches Geld für gleiche Arbeit. Auf der Ebene des gesetzlich festgelegten Mindestlohns kann Politik das garantieren. In der der freien Wirtschaft kann diese Lohnlücke nur durch mehr Tarifverträge geschlossen werden. Starke Gewerkschaften und Betriebsräte sind dazu der entscheidende Schlüssel. Tarifverträge bedeuten nachweislich höhere Löhne, größeren Schutz und bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,“ erläutert Dulig weiter.
Der Gewerkschaftsrat ist ein Forum der Zusammenarbeit zwischen der SPD-Landespitze und den Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften. Ihm gehören für die SPD an: Martin Dulig (SPD Vorsitzender), Henning Homann (SPD-Generalsekretär), Irena Rudolph-Kokot und Stefan Brangs (beide SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, AfA). Für die Gewerkschaften: Markus Schlimbach (DGB-Bezirksvorsitzender Sachsen), Oliver Greie (Landesbezirksleiter ver.di Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen), Olivier Höbel (Bezirksleiter IG Metall Berlin/Brandenburg/Sachsen), Uschi Kruse (GEW-Landesvorsitzende), Oliver Heinrich (Landesbezirksleiter IG BCE Landesbezirk Nordost), Volker Linke (EVG-Geschäftsstellenleiter Süd-Ost), Ralf Hron (DGB-Regionsvorsitzender Südwestsachen), André Schnabel, (DGB-Regionsvorsitzender Dresden – Oberes Elbtal) und Christoph Hahn (IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen)
Weitere Informationen unter: www.spd-sachsen.de/tariflandsachsen