Eisenblätter: Das ganze Pandemie-Schuljahr betrachten
Eisenblätter: Das ganze Pandemie-Schuljahr betrachten
+++ Konzept für Pandemie-Schuljahr erforderlich +++ Lehrpläne und Prüfungen auf den Prüfstand +++
Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Sachsen (AfB Sachsen)
Thema: Bildung | Schule | Kita | Corona-Pandemie
Gerald Eisenblätter, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Sachsen, zur Verlängerung der Kita- und Schulschließung sowie Verlegung der Winterferien:
„Angesicht der aktuellen Infektionslage ist die Verlängerung des Lockdowns richtig. Klar ist, dass es ein anderes Schuljahr – ein Pandemie-Schuljahr – ist. Kultusminister Piwarz ist gefordert ein Konzept vorzulegen, was Klarheit für den Rest des Schuljahres schafft, pädagogische Freiheiten gibt und den bisherigen Verlauf des Pandemie-Schuljahres berücksichtigt. Auch der kontinuierliche Dialog mit Vertreter*innen von Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern ist unerlässlich.
Mit der spätabendlichen Entscheidung die Winterferien nicht zu streichen, sondern diese zu verkürzen und vorzuverlegen, wurde auf Kritik reagiert. Auch die neue Zeitplanung verlangt sehr viel von Eltern und deren Arbeitgebern, Schüler*innen und den Lehrkräften ab. Sie gibt aber die Chance auf eine kurze Erholungsphase im Februar, und dann hoffentlich in einen geordneten Start in den eingeschränkten Regelbetrieb mit Wechselunterricht bzw. festen Klassen.
Wir dürfen in den kommenden Monaten die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nicht aus den Augen verlieren. Häusliche Lernzeit ist mit sehr unterschiedlichen Startbedingungen und Bildungschancen verknüpft. Deshalb ist Kultusminister Piwarz jetzt gefordert, Lehrpläne auf den Prüfstand zu stellen, die Kernfächer in den Fokus zu rücken und fächerverbindendes Unterrichten zu befördern. Die Schulen brauchen auch mehr Freiheiten bei der Gestaltung der Prüfungen, um den Notendruck zu nehmen und entsprechend der Situation vor Ort im Pandemie-Schuljahr zu einem guten Abschluss zu kommen.
Uns allen wird gerade vor Augen geführt, dass sich Schule wandeln muss. Wir lernen gerade tagtäglich wie man lernt. Lernen im 21. Jahrhundert heißt weniger Wissen pauken, aber mehr Kompetenzerwerb und Anwendungsorientierung. Um diese Art von Lernen zu ermöglichen, braucht es eine stabile und gut funktionierende Lernplattform. Deshalb muss Lernsax zunächst stabil laufen und sich dann auch weiterentwickeln – eine vordringlich zu lösende Hausaufgabe für den Kultusminister. Da absehbar ist, dass weiterhin auf Distanz oder hybrid gelernt wird, sollte es ab Februar möglich werden, kleinere Lern-, Spiel- und Betreuungsgruppen im häuslichen Umfeld zu bilden. Dieses Pandemie-Schuljahr stellt uns vor besondere Herausforderungen, entsprechend sollte vorausschauend, flexibel und planvoll gehandelt werden.”