Elektrifizierung des deutschen Schienennetzes

„Unter Strom – Vorfahrt für Elektrifizierungen von Bahnstrecken“ war das Thema einer Veranstaltung, die in der Landesvertretung des Freistaates Bayern beim Bund stattfand und ich im Rahmen einer Podiumsdiskussion begleiten durfte. Hinter dem sehr allgemeinen Titel steht vor allem die Frage, wie es bei der Elektrifizierung des bayerischen Teils der Sachsen-Franken-Magistrale weitergeht.

Zur Erinnerung: Die Ampelkoalition hat sich im Koalitionsvertrag das sehr ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 75 Prozent des rund 33.000 KM deutschen Schienennetzes zu elektrifizieren. Zwar werden schon heute im Schnitt mehr als 74 Prozent aller Verkehre auf der Schiene mit elektrischer Traktion absolviert, das Schienennetz selbst ist jedoch nur zu rund 62 Prozent mit Fahrdraht ausgestattet. Das Erreichen des Elektrifizierungszieles ist daher ein zentrales Mittel, um den ohnehin schon klimafreundlichsten Verkehrsträger – die Schiene – noch umweltfreundlicher zu machen.

Die Sachsen-Franken-Magistrale ist eine der bedeutendsten Strecken, die bisher nicht über eine durchgehende Elektrifizierung verfügt. Das betrifft insbesondere den Streckenabschnitt zwischen Nürnberg-Marktredwitz-Schirnding-Grenze D/CZ. Die weitere Planung der Elektrifizierung dieser Strecke steht nach einer Nutzen-Kosten-Bewertung (NKV) im Jahr 2021 derzeit still. Wie es hier weitergehen kann, konnte ich mit Dirk Flege (Allianz pro Schiene), Prof. Arnd Stephan (TU Dresden) und Eva Döhler (OB Hof/Saale) diskutieren.

Als SPD haben wir hierfür u.a. mit dem Verzicht auf die NKV-Bewertung für Streckenelektrifizierungen einen klaren Ansatz. Zudem ist die weitere Umsetzung der Strecke auch Teil des derzeit diskutierten Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes und der Bedarfsplanüberprüfung des Bundesverkehrswegeplans 2030.

Detlef Müller, MdB, stellv. Fraktionsvorsitzender