Friedel: Kompromiss soll Schulfrieden bringen

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zum Schülerentscheid 2017:

+++ Möglichkeiten für längeres gemeinsames Lernen eröffnen +++

„Der Landesschülerrat hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie gelebte Demokratie funktioniert.

Der Schülerentscheid an den weiterführenden Schulen wurde professionell durchgeführt. Am Ende entschieden über 74.200 Oberschüler und Gymnasiasten über die gestellte Sachfrage“, so Sabine Friedel. „Wir freuen uns, dass das neue Schulgesetz künftig auch die Beteiligung der Grundschüler ermöglichen wird, die bei dieser Runde noch außen vor bleiben mussten.“

„Mit dem Ergebnis können wir gut umgehen, spiegelt es doch durchaus die kontroversen Debatten wieder, die beispielsweise auch beim Bürgerentscheid in Hamburg zum Tragen kamen“, würdigt Friedel die mehrheitliche Entscheidung gegen eine Verlängerung der Grundschulzeit auf 6 Jahre. „Wer mit dem System gut zurechtkommt und sich arrangiert hat, will es behalten.  Die jüngsten und die ältesten Schüler dagegen sprechen sich für eine Veränderung aus. Für die Schüler in der 5. und 6. Klasse wiegt die Trennung vom Freundeskreis und der Druck in der 4. Klasse stark, für die Schüler der Oberstufe die Frage kurz vor dem Schulabschluss, wie es jetzt weitergeht und ob man wirklich die richtige Schulart gewählt hat.

Das Ergebnis bestätigt unsere Linie: Das längere gemeinsame Lernen wird von vielen gewünscht – aber nicht von allen. Deshalb haben wir uns immer dafür eingesetzt, den Schulen diese Möglichkeit zu eröffnen, ohne sie dazu zu verpflichten. Diesen Weg werden wir auch weiterverfolgen. Ein solches ‚optionales Modell’, wie es inzwischen eine Reihe von Bundesländern kennen, wird beiden Seiten gerecht. Das Votum der Schülerinnen und Schüler gibt Rückenwind, für diesen Kompromiss weiterzukämpfen.“