Friedel: Unnötig, peinlich, geschichtsvergessen
Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Montag zum Bericht „Sächsische AfD will Lehrer ins Visier nehmen“:
„Dass nun auch die sächsische AfD einen Lehrer-Pranger installieren will, ist peinlich“, erklärt Sabine Friedel. Zahlreiche Medien hatten darüber berichtet, dass Schüler, Eltern und Lehrer das Hamburger AfD-Denunziationsportal mit satirischen Beiträgen füllen – „Die einzig sinnvolle Reaktion auf einen solchen Horch-und-Guck-Unsinn“, so Friedel. „Doch die AfD liefert auch hier nicht: Von den bereits 478 eingegangenen Pizzabestellungen wurde noch keine bearbeitet, geschweige denn ausgeliefert.“
Überrascht ist Friedel, dass die sächsische AfD im Stammland der Friedlichen Revolution offenbar keine Sorge hat, mit ihrem Vorstoß schlechte Erinnerungen an die Stasi-Zeit zu wecken, wo tatsächlich auch in den Schulen gespitzelt wurde. „Da sind offenbar die West-Importe der Fraktion nicht sensibel genug und die ostdeutschen AfD-Abgeordneten absolut geschichtsvergessen“, so Friedel. Die Lehrkräfte ermutigt sie, das geplante Portal im Unterricht zu nutzen: „An diesem Beispiel lassen sich Lehrplaninhalte verschiedener Fächer gut abbilden – von Geschichte und Gemeinschaftskunde bis hin zum Ethikunterricht.“