Homo- und Transphobie sind ein gesamtgesellschaftliches Problem
Gemeinsame Erklärung von Petra Köpping (Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration und MdL) undOliver Strotzer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD Sachsen (SPDqueer) anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Trans-, Bi- und Interphobie am Donnerstag, 17. Mai 2018.
Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping: „Im Moment sind wir in unserer Gesellschaft noch ein ganzes Stück davon entfernt, dass die vielfältigen Lebens- und Liebensweisen ganz selbstverständlich zu unseren Alltag dazugehören. Immer noch gibt es Ängste, Vorbehalte und Ablehnung, ja sogar Gewalt, gegen Menschen, die anders leben möchten und die sich selbst anders wahrnehmen und spüren. Der heutige Tag bietet uns die Chance, für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einzutreten, in dem wir uns ganz deutlich zur Vielfalt bekennen. Und heute ist auch die Gelegenheit, den Engagierten in den Vereinen und Initiativen zu danken, die sich für die Rechte und die Akzeptanz von Homo-, Trans-und Bisexuellen einsetzen.“
Dazu ergänzt Oliver Strotzer: „Physische und psychische Gewalt gegen Menschen, auf Grund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität, stellt noch immer ein weit verbreitetes gesellschaftliches Phänomen dar und ihr Hintergrund ist vielfältig. Ob politisch, religiös oder durch ein gestörtes Männlichkeitsbild motoviert, verursacht diese Gewalt bei den Betroffenen großes Leid und kann langfristige psychische Folgen haben. Politik und Gesellschaft müssen sich konsequent mit den Betroffenen solidarisieren und die Ursachen von Homo-, Trans-, Bi- und Interphobie bekämpfen. Einige politische und gesellschaftliche Akteure bedienen bewusst Vorurteile und Ressentiments und werden dadurch zu Mittätern. Ihnen werden wir uns mit aller Macht entgegenstellen und nicht zulassen, dass Hass und Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*- und Intergeschlechtliche Menschen gesellschaftliche Normalität bleiben. In Sachsen haben wir mit dem ´Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen´ einen Anfang gemacht. Nächste Schritte müssen z.B. die Überarbeitung von Lehrplänen an Sächsischen Schulen, die Schaffung einer Ansprechperson bei der Polizei auf Landesebene und das Verbot von Konversionstherapien bei Jugendlichen sein!“