Kathrin Michel: 12 Euro Mindestlohn sind das Mindeste an Respekt und Anerkennung

Kathrin Michel, Co-Vorsitzende der SPD Sachsen, zur Kritik der sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHK) an der geplanten Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro in diesem Jahr:

„Das Ergebnis der Befragung ist nicht überraschend. Es wird wohl nie einen Zeitpunkt geben, an dem alle Unternehmen einen Mindestlohn gut finden. Schon vor der Einführung des Mindestlohns 2015 wurden Horrorszenarien verbreitet. Eingetreten sind sie nie.“

„In Sachsen bedeutet ein höherer Mindestlohn eine Gehaltserhöhung für 400.000 Menschen, die sie verdient haben. Wir stärken dadurch die Kaufkraft und sorgen dafür, dass die Fachkräfte in Sachsen bleiben. Ich kann die Argumentation der befragten Unternehmen gerade deshalb nicht nachvollziehen: Wer gute Fachkräfte will, muss sie anständig bezahlen! Die Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde ist ein zentraler Baustein auf dem Weg, den Menschen ihren Stolz auf ihre geleistete Arbeit zurückzugeben. Es geht um Respekt und Anerkennung.“

„Für die eigene harte Arbeitsleistung keinen fairen Lohn zu bekommen und zudem im Alter auf Grundsicherung angewiesen zu sein, hat zu Wut und einem Ohnmachtsgefühl geführt. Auf diese Situation treffen wir vor allem im Osten. Wir als SPD haben beschlossen und versprochen, etwas dagegen zu tun.“

Hintergrund: Die Aussagen der IHK beruhen auf den Angaben von 267 Unternehmen – in Sachsen gibt es derzeit 145.000.