Kolbe: Ostdeutschland ist Vorreiter für gleiche Löhne
+++ Für mehr Gleichberechtigung muss die neue Regierung sorgen +++
Zu den neuesten Untersuchungen zum Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern erklärt die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordnete und Generalsekretärin der SPD Sachsen Daniela Kolbe:
„Der Osten zeigt, wie es gelingen kann. Eine faire und gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ist in Sachsen und den anderen ostdeutschen Bundesländern in greifbare Nähe gerückt. Hier sind es die Frauen gewöhnt, gleichberechtigt und gemeinsam mit dem Partner für den Familienunterhalt zu sorgen. Eine gut ausgebaute Kinderbetreuung sorgt dafür, dass Frauen früh wieder in den Beruf zurückkehren können. Das wirkt sich positiv auf die Löhne und später auf die Rente aus. Der Westen Deutschlands hat hingegen noch großen Nachholbedarf, sowohl was die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau als auch die konkreten Lohnunterschiede betrifft. Hier muss dringend etwas passieren.
Wie auch immer die neue Bundesregierung aussehen wird, sie muss dringend mehr für einen familienfreundlicheren Arbeitsmarkt tun, in dem Frauen nicht weiter benachteiligt werden. Das von Manuela Schwesig initiierte Entgelttransparenzgesetz ist dafür genau der richtige Schritt. Weitere Maßnahmen, wie das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit, müssen schnell folgen.
Hintergrund:
Gestern gab die Regionaldirektion Sachsen der Arbeitsagentur Chemnitz bekannt, dass der Medianlohn der vollzeitbeschäftigten Männer in Sachsen Ende 2016 bei 2405 Euro im Monat lag, die Frauen kamen auf 2348 Euro, also 57 Euro weniger. Im Jahr 2008 betrug der Abstand noch 224 Euro. Zudem seien die Lohnunterschiede im Osten kleiner als im Westen. So beträgt der Abstand in Baden-Württemberg 775 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen nur bei 42 Euro. Der Medianlohn beschreibt den mittleren Lohn innerhalb einer bestimmten Gruppe. Es verdienen genau gleich viele Personen mehr bzw. weniger.