Kritik an Euro-7-Norm

Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag zur neuen Abgasnorm Euro 7 vorgelegt, der in der Ampelkoalition für Klärungsbedarf sorgt. Der Vorschlag sieht schärfere Abgasgrenzwerte für Neufahrzeuge vor, die sowohl für PKW und leichte Nutzfahrzeuge, als auch für LKW und Busse ab Juli 2025 gelten sollen. Im Kern geht es dabei darum, den Ausstoß von Stickoxiden bei PKW um 35 Prozent, für LKW und Busse um bis zu 50 Prozent bis 2035 abzusenken. Hinzu kommen zudem Grenzwerte für Partikel aus Bremsen und Reifen sowie Vorgaben für die Haltbarkeit von Batterien.

Für Kritik an dem Vorschlag sorgen aber nicht die festzulegenden Grenzwerte, sondern vielmehr die Testbedingungen, unter denen die Einhaltung der Grenzwerte nachgewiesen werden soll. Denn diese Testrandbedingungen sollen gemäß dem Vorschlag massiv verschärft werden. So muss auch in sehr praxisfernen Szenarien (-10 Grad Celsius, vollbepacktes Fahrzeug, Vollgas am Berg) der Nachweis der Grenzwerteinhaltung durch das Abgasreinigungssystem erbracht werden.

Hier braucht es Nachbesserungen hin zu realistischen Testregimen.

Denn gerade vor dem Hintergrund des Verkaufsendes von Neuwagen mit Verbrennermotoren in der EU ab 2035 muss die Frage geklärt werden, ob entsprechende Innovationen für die Industrie überhaupt noch wirtschaftlich umsetzbar und notwendig sind oder ob der Vorschlag, die von allen gewollte Transformation der Automobilindustrie nur zusätzlich unter Druck setzt.