Neukirch: Weniger Geld für Ausbildung von Altenpflegern und Erziehern ist falsches Signal
Dagmar Neukirch, Sprecherin für Gesundheit und Soziales der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu sinkenden Ausbildungszuschüssen:
„Der Freistaat ist dabei, ohne Not den Fachkräftemangel im Bereich von Pflege und bei Erzieherinnen und Erziehern zu verschärfen“, erklärt Dagmar Neukirch. „Es ist das komplett falsche Signal, die Zuschüsse für die staatlich anerkannten Berufsfachschulen für Altenpflege/Altenpflegehelfer und Fachschulen für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik (Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher/Erzieherin), im kommenden Schuljahr abzusenken.“ Neukirch bezieht sich auf Angaben des Kultusministeriums zu den Schülerausgabensätzen 2014/2015 für die genannten Fachschulen in freier Trägerschaft, die im Internetportal „Sachsen macht Schule“ veröffentlicht worden sind.
„Obwohl das Ministerium kürzlich verkündet hat, dass die Zuschüsse für freie Schulen steigen, sollen die geplanten Zuschüsse pro Schüler für die Ausbildung der dringend gesuchten Pflegekräfte und Kitamitarbeiter/-innen erstmals leicht sinken“, so Neukirch. „Nach der Pro-Pflege-Vereinbarung warten alle Akteure in Sachsen auf die längst überfällige Abschaffung des Schulgelds für die Azubis in der Pflegeausbildung – nun werden den Schulen sogar noch Mittel entzogen.“
„Das ist für mich völlig unverständlich, kontraproduktiv und nicht nachvollziehbar“, so Neukirch. Der Freistaat muss endlich aufwachen und in die dringend gebotene Versorgung pflegebedürftiger Menschen sowie in die qualifizierte Betreuung unserer Kinder vernünftig investieren. Das geht am besten, wenn den Schulen in freier Trägerschaft ein angemessener Zuschuss für ihre anerkannte und vielfach gelobte Ausbildungstätigkeit gewährt wird – so, wie es auch im Urteil des Landesverfassungsgerichts gefordert wird. Nur wenn die qualifizierte Ausbildung der Schulträger angemessen honoriert wird, sind gute Rahmenbedingungen der Ausbildung und eine zukunftsorientierte Fachkräftepolitik möglich.“