Parlamentarische Sommerpause

Nein, das heißt nicht, dass alle Abgeordneten nun bis Anfang September Urlaub haben. Zeit für Urlaub wird schon sein und sollte auch sein, aber lediglich bedeutet die Sommerpause, dass es nun keine parlamentarischen Vor-Ort-Termine in Berlin geben wird: Debatten, Ausschusssitzungen & Co. Abstimmungstermine, Gespräche und Verhandlungen werden aber auch in den kommenden Wochen weiterhin stattfinden.

Das Schöne an der Sommerpause ist, dass mehr Zeit für die Arbeit und damit für die Bürgerinnen und Bürger in den Wahlkreisen sein wird. Diese Sommerpause markiert auch gleichzeitig die Halbzeit dieser Legislaturperiode. Eine schöne Gelegenheit, um Zwischenbilanz zu ziehen: 37 Sitzungswochen, 136 verabschiedete Gesetze, 103 Namentliche Abstimmungen, 6 Hammelsprünge, 6 Regierungsbefragungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (so vielen Befragungen hat sich noch kein Bundeskanzler, keine Bundeskanzlerin gestellt), 10 Regierungserklärungen von Olaf Scholz (die bekannteste ist wohl die „Zeitenwende-Rede“ kurz nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine).

Die kürzeste Bundestagssitzung dauerte 101 Minuten zum Thema Corona-Impfpflicht für Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal. Die längste Bundestagssitzung dauerte fast 29 Stunden.

Meine persönliche Bilanz liest sich wie folgt: 37 mal Koffer packen am Samstagabend, 74 Zugfahrten zwischen Chemnitz und Berlin ergeben rund 18.500 Zug-Kilometer und 185 Stunden Zugfahren (bei pünktlichen Verbindungen), 185 Hotelübernachtungen in Berlin. Bei durchschnittlich 15.000 Schritten pro Sitzungstag ergibt das 2,77 Millionen Schritte, 11 Reden im Plenum des Deutschen Bundestages, 108 Abstimmungen, davon 81 mal „Ja“, 26 mal „Nein“, 1 mal enthalten, 925 Tassen Kaffee.

Vermutlich müsste ich mal etwas weniger Kaffee trinken, von allem anderen gerne mehr. Ich wünsche allen einen schönen Sommer!

Detlef Müller, MdB