Es geht um die Anerkennung der Lebensleistung
Mit der Wende kamen Freiheit und Demokratie in den Osten. Es kamen aber auch zahlreiche Unwägbarkeiten und Schattenseiten. Viele Menschen verloren unverschuldet ihre Arbeit und ihren Platz in der Gesellschaft. Über deren Schicksal und Ungerechtigkeiten darf nicht länger geschwiegen werden. Die Anerkennung vor der Lebensleistung auch seitens der Politik ist dabei ein wichtiger Punkt.
Seit ihrer vielbeachteten Rede zu den Ungerechtigkeiten und Demütigungen gegenüber Ostdeutschen in der Zeit nach der Friedlichen Revolution wenden sich viele Menschen mit Briefen und Mails an Sachsens Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping. Darunter sind auch immer mehr Briefe von Menschen aus den alten Bundesländern, die durchweg alle die Aufarbeitung der Nachwendezeit befürworten.
Gestern nun lud das Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e.V. ins Deutsche Hygiene-Museum in Dresden, um gemeinsam über die Nachwendezeit zu sprechen und einander zuzuhören. Über 100 Gäste diskutierten mit dem Vorsitzenden des Forums, dem thüringischen Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee und unserer Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping. Auch unsere sächsischen Staatsminister Dr. Eva-Maria Stange und Martin Dulig waren vor Ort und suchten das Gespräch. Eines überwiegt in der Diskussion immer: endlich bringt jemand die Wendezeit auf den Tisch. „Wir müssen darüber reden, wie Schicksale der Nachwendezeit gebrochen wurde. Wir müssen darüber reden, wie wir es gemeinsam schaffen können für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Schicksalen zuhören. Anerkennen. Darum ging es gestern beim Forum Ostdeutschland.
Wir wollen aber ganz konkret helfen. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll nicht im Alter zum Sozialamt müssen. Es ist ungerecht, wenn man das ganze Leben arbeitet, dann aber in der Grundsicherung landet, wie jemand, der nie eingezahlt hat. Deshalb braucht der Osten dringend die Solidarrente. Wir werden das Absinken des Rentenniveaus stoppen. Mit einem gesetzlich garantierten Rentenniveau von mindestens 48 Prozent sichern wir im Alter ein Leben in Würde. Wir wollen für den Osten die Einrichtung eines Gerechtigkeitsfonds durchkämpfen. Einige Gruppen, beispielsweise Reichsbahner oder Krankenschwestern haben durch politische Entscheidungen einen Teil der (Betriebs-)Rentenansprüche verloren, auf die sie vertraut haben. Zudem brauchen wir gute, tarifgebundene Löhne. Denn gute Löhne für alle bringen gute Renten. Damit es die Enkel und Kinder einmal besser haben.
Die Aufarbeitung geht weiter. Egal ob am Küchentisch, bei Bürgersprechstunden oder per Post. Petra Köpping und die SPD sind immer ansprechbar. Der Bedarf, über Nachwendeungerechtigkeiten sprechen zu dürfen, ist wirklich sehr groß. Die Menschen erwarten von der Politik Anerkennung und Respekt für die gewaltigen beruflichen wie privaten Leistungen, die sie in der schweren Umbruchsphase der Nachwendezeit erbracht haben. Es geht ums Zuhören, aber auch ums das Anpacken von Nachwendeungerechtigkeiten, die die Politik versuchen muss zu heilen. Lassen sie uns ins Gespräch kommen.
+++ Es geht um die Anerkennung der Lebensleistung +++
Mit der Wende kamen Freiheit und Demokratie in den Osten. Es…
Gepostet von SPD Sachsen am Dienstag, 12. September 2017