Dulig: Ostdeutschland hat mehr verdient
Der Vorsitzende der SPD Sachsen und Ostbeauftragter der SPD, Martin Dulig, am 27. Oktober 2018 im Deutschen Bundestag zum Bericht zum Stand der Deutschen Einheit:
„Ostdeutschland hat mehr verdient“, erklärte Martin Dulig. „Anerkennung, Verständnis, aber keine falsche Nachsicht. Denn der Osten Deutschlands im Jahr 2018 ist so widersprüchlich, wie die Ergebnisse des Einigungsprozesses. Nie war die Lage so gut und die Stimmung so schlecht.“
Der Bericht zum Stand der Deutschen Einheit zeige, dass man viel Positives geschaffen habe. Er zeige aber auch, dass die Deutsche Einheit auf wirtschaftliche Kennzahlen reduziert wurde. So spreche man zumeist über sanierte Städte und neue Straßen, über die Mentalität werde aber nicht gesprochen.
„Es gibt viele Ostdeutsche, die sich unfair behandelt fühlen. Sie nehmen den fehlenden Respekt vor ihren Lebensleistungen und ihren Erfahrungen wahr. Sie fühlen sich nicht beheimatet in unserer Republik“, so Dulig weiter. Es sei ein zentraler Fehler gewesen, damalige Umbrüche, Kränkungen und Ungerechtigkeiten nicht öffentlich zu debattieren. Deshalb habe Dulig auch eine gesamtdeutsche Wahrheits- und Versöhnungskommission vorgeschlagen, die diesen Zeitraum deutscher Geschichte aufarbeiten solle. Denn man stehe gerade erst am Anfang der Aufarbeitung der Nachwendezeit.
„Wenn wir im Osten in die Zukunft wollen, müssen wir hinter uns die Geschichte aufräumen. Die Zukunft unseres gesamten Landes wäre ohne ostdeutsche Ideen und Perspektiven ärmer und grauer. Die meisten politischen und sozialen Zukunftsfragen Deutschlands treten im Osten verstärkt auf.“ Als Beispiel brachte Martin Dulig das Thema Rente. So mache sich besonders die Aufbaugeneration Ost Sorgen um ihre Renten und drohende Altersarmut.
Im Deutschen Bundestag habe ich heute zum Bericht zum Stand der Deutschen Einheit gesprochen.
Quelle: Deutscher Bundestag
Gepostet von Martin Dulig am Donnerstag, 27. September 2018