Richter: Der Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sollte einschreiten!

Frank Richter, Sprecher für Demokratie der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu dem erneuten schweren Fehltritt von Siegfried Reiprich:

„Für Kenner der Szene kommen irritierende Nachrichten über die Geschäftsführung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten nicht mehr überraschend. Allen, denen das für Ende des Jahres angekündigte Ausscheiden von Siegfried Reiprich Hoffnung gemacht hat und die darauf hingearbeitet haben, dass die Stiftung endlich aus den Negativschlagzeilen herauskommt und an die dringend nötige Qualifizierung der Gedenkstättenarbeit geht, erweist der Noch-Geschäftsführer einen nächsten Bärendienst. Und nicht nur das: Er gibt Anlass, den Ruf Sachsens als ein Bundesland, indem nicht konsequent genug gegen neu-rechtes Gedankengut vorgegangen wird, wieder einmal zu bestätigen.

Über seinen Twitter–Account, in dem er unmissverständlich als Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erkennbar ist und auch als solcher angesprochen wird, bezeichnet er die Krawalle in Stuttgart als ‚Bundeskristallnacht‘. Er zitiert Äußerungen, nach denen ‚Weiße, Kaukasier oder wie auch immer man es nennen will‘, in die Position einer bedrohten Minderheit geraten.

Siegfried Reiprich spielt bewusst, willentlich und öffentlich mit Vergleichen aus der NS-Zeit. Er gibt sich als Anhänger rechten Gedankenguts zu erkennen. Er, der in seiner Funktion mit höchster Sensibilität und kluger Ausgewogenheit argumentieren sollte, verletzt damit genau diese Opfergruppen, für die er eine besondere Verantwortung an prominenter Stelle wahrzunehmen hätte.

Der Stiftungsrat ist gehalten, die Äußerungen Siegfried Reiprichs entschieden zurück zu weisen und dienstrechtliche Konsequenzen ziehen.“