Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange gedenkt der Weltkriegsopfer

Ministerin: „Erinnerung darf nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden“

„Wenn in Sachsen an die Befreiung vom Faschismus erinnert wird, so geschieht dies zunächst mit tiefem Gedenken an die Millionen Opfer des Zweiten Weltkriegs. Es geschieht aber auch in Dankbarkeit gegenüber den Alliierten auf beiden Seiten in Ost und West unbeschadet der späteren Divergenzen im Kalten Krieg“, sagte Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange heute auf der Gedenkfeier des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Sachsen e. V.

Die für die Geschichtskultur zuständige Staatsministerin und Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten mahnte in ihrer Rede vor den Mitgliedern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten: „Für eine glaubwürdige Erinnerungspolitik heute reicht es nicht, bei einem statischen Beschwören schrecklicher Vergangenheit stehen zu bleiben. Gleichzeitig sollten wir die Erinnerung davor in Schutz nehmen, dass sie heute oder künftig für beliebige politische Zwecke der Gegenwart instrumentalisiert wird. Ich greife hier das Wort vom ‚Erinnerungsschatten‘ des Bundespräsidenten auf: Die Hinwendung zu jedem einzelnen Opferschicksal von Terror und Gewalt stärkt Empathie und humane Orientierung in der Gegenwart.“

Die Erinnerung an sowie die Auseinandersetzung mit NS-Gewaltherrschaft und Krieg sollten nicht als Munitionskiste neuer Zwietracht dienen, sondern Haltungen stärken, die auf Empathie mit Opfern politischer Verfolgung, auf ein aktives Einstehen für die Menschenrechte und demokratischen Werte, die auf eine Wahrnehmung humanitärer Beistandsverpflichtungen nach innen wie nach außen und die auf nachhaltige Versöhnung und interkulturellen Dialog gerichtet sind, so Ministerin Stange bei der Gedenkfeier.