Wahlkreisbesuche im Ost-West-Austausch
Anfang Oktober besuchte mich die erste parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion Katja Mast in Chemnitz. Schon lange gibt es die Idee, dass sich die Abgeordneten unserer Fraktion untereinander besuchen und austauschen, um mehr Verständnis für die jeweiligen Regionen zu bekommen. Konkret geht es dabei um die Abgeordneten der Landesgruppe Ost und die Abgeordneten der westdeutschen Bundesländer.
Nach wie vor gibt es nämlich wechselseitig noch zu wenig Einblick in die Gegebenheiten vor Ort. Gleichzeitig haben wir so die Möglichkeit die Wahlkreisarbeit des anderen kennenzulernen. So hat mich Katja zuerst bei meinem monatlichen Besuch und der Gesprächsrunde mit Mathias Korda dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Mittelsachsen begleitet. Dabei ging es unter anderem um die Weiterentwicklung und Umsetzung des Chemnitzer Modells – der Nutzung langlaufender Straßenbahnverbindungen für den Schienenpersonennahverkehr. Das Chemnitzer Modell basiert dabei auf einem ähnlichen Projekt aus Karlsruhe und so war es selbstverständlich, dass wir uns über die gegenseitigen Entwicklungen der Modelle und das Deutschlandticket austauschten.
Bei unserem folgenden Termin mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Netzwerks für Kultur und Jugendarbeit gab es einen sehr Informativen Austausch über die verschiedensten Probleme und Entwicklungen. Nicht nur in Chemnitz sitzt die AFD im Stadtrat. Auch der Pforzheimer Stadtrat im Wahlkreis von Katja muss sich mit Antidemokraten auseinandersetzen. Wie geht man damit um? Was bedeutet es für die kommenden Kommunalwahlen und die Kulturhauptstadt 2025.
Aber nicht nur Gemeinsamkeiten spielten eine Rolle. Ein nicht zu unterschätzender Unterschied ist beispielsweise die wenig vorhandenen Stiftungslandschaft in den Neuen Bundesländern. Umso spannender war die Vorstellung des Knotenpunktes Chemnitz. Ein Netzwerk, welches seit über zwei Jahren überaus erfolgreich und praxisnah vor Ort umgesetzt wird. Hier gab es den Wunsch, sich mit dieser Expertise und Erfahrung bei der Gemeinschaftsinitiative Ost, mit dem Schwerpunkt der Förderung des Stiftungsengagements in Ostdeutschland, einbringen zu wollen. Diesen Wunsch wollen Katja und ich gern unterstützen und uns an entsprechender Stelle dafür einsetzen.
Katja und ich waren uns einig: die Idee des Austauschs soll weiter gedacht und fortgesetzt werden und auch in Richtung der kommenden Landtags-, Europa- und Kommunalwahlen bei Terminen mitgedacht werden. Dann wird vielleicht irgendwann nicht mehr nur im Osten eine „Zeit im Osten“ geben, sondern eine Beilage „Zeit regional“.