#WeRemember

Am 27. Januar – Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – haben wir im Bundestag und in der ganzen Republik der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Wie im vergangenen Jahr setzen wir mit der vom Jüdischen Weltkongress ins Leben gerufenen Gedenkkampagne #WeRemember dieser Tage ein Zeichen gegen Antisemitismus und wahren das Andenken an die sechs Millionen Opfer der Shoa.

In diesem Jahr standen bei der Gedenkveranstaltung im Bundestag erstmalig diejenigen Opfer im Fokus, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt wurden. Auf Grundlage des §175, den die Nazis massiv verschärft hatten, wurden während der NS-Diktatur 53.000 Männer als (vermeintliche) Homosexuelle verurteilt, von denen ca. 10.000 in Konzentrationslagern inhaftiert wurden.

Nicht alle Betroffenen haben sich selbst als homosexuelle Männer identifiziert. Umgekehrt gab es auch queere Personen, die auf Basis anderer Gründe Opfer der Nazis wurden, etwa als politische Gegner, Jüd:innen oder Sinti:zze oder Rom:nja. Auch sie wurden oft wegen ihres von der Gender-Norm abweichenden Auftretens denunziert, sodass wir heute nur schwer sagen können, wie viele Menschen insgesamt betroffen waren.

Es beschämt uns daher zutiefst, dass offen queer-feindliche, antisemitische und antidemokratische Abgeordnete im Bundestag sitzen, die alleine mit ihrer Anwesenheit zeigen, dass wir eben keinen „Schlussstrich“, sondern ein entschiedenes „Nie wieder!“ brauchen. Diese Hetzer:innen wieder aus dem Bundestag zu bekommen, bleibt für uns weiterhin eine Lebensaufgabe.