Winkler: Schutz der Wölfe und Belange der Menschen müssen unter einen Hut

Volkmar Winkler,  stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für Land- und Forstwirtschaft, am Mittwoch zum Koalitionsantrag „Weitere Schritte zum sachlichen Umgang mit dem Wolf – Sächsische Wolfsverordnung schaffen“  (Drs. 6/15208)

„Der in Sachsen wiederangesiedelte Wolf genießt einen hohen Schutzstatus, und das soll auch so bleiben“, so Volkmar Winkler am Mittwoch zur Debatte über die Erarbeitung einer sächsischen Wolfsverordnung. „Wir haben aber die Möglichkeit, in besonderen Situationen Ausnahmen zu machen. Das sind Ausnahmen, die durch europarechtliche Vorgaben möglich sind. Genau diese Ausnahmen wollen wir mit der Verordnung genau definieren, damit es Rechtssicherheit gibt.“

„Die wachsende Wolfspopulation ist ein extrem emotionales Thema für die Menschen im ländlichen Raum und ein reales wirtschaftliches Risiko für Weidetierhalter. Hier brauchen wir konstruktive Lösungen und keine Populisten, die die Situation ausnutzen und Ängste schüren“, mahnte Winkler eine sachliche Debatte an.

„Es ist unsere Aufgabe, dem strengen Schutz genauso Rechnung zu tragen wie den damit verbundenen Aspekten der Sicherheit und den Belastungen für betroffene Nutztierhalter.  Wir wollen und müssen die Akzeptanz für die dauerhafte Anwesenheit des Wolfes erhalten beziehungsweise wieder herstellen.  Der Schutz der Wölfe und die Belange der Menschen müssen unter einen Hut. Deshalb soll eine sächsische Wolfsverordnung erarbeitet werden.“

Hintergrund: In der Wolfsverordnung soll unter anderem eine verbindliche Definition des Herdenschutzes bei Schafen und Ziegen festgeschrieben werden. Zudem soll sie Regelungen zur sofortigen Entnahme von Wölfen enthalten, die Weidezäune überwinden oder den Menschen gefährlich werden können. Weitere Regelungen betreffen den Umgang mit Wolfshybriden und schwer verletzten Wölfen. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie soll künftig Behörde für die Rissbegutachtung, Tierhalterberatung inklusive Förderung präventiver Maßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit sein. Weitere Ziele sind in dem Antrag von SPD und CDU aufgelistet.