Wir trauern um unseren Genossen Wolfgang Gunkel. Er verstarb am 13. August 2021 im Alter von 74 Jahren.

Mit Wolfgang Gunkel verlässt uns ein hervorragender, geradliniger Mensch. Nach der Wiedervereinigung zog es ihn aus Westberlin nach Sachsen. In seiner neuen Heimat war er an der Polizei-Fachhochschule Sachsen als Prorektor tätig. Später leitete er das Polizeipräsidium in Bautzen. Zudem engagierte er sich in der SPD. Die hohe Anerkennung, welche er beruflich erhielt, galt gleichermaßen für seine Arbeit in der Partei.

So zog er 2005 erstmals für uns in den Bundestag ein. Dort entwickelte er sich in kurzer Zeit zu einem anerkannten Innenpolitiker mit „Herz und Schnauze“. Wolfgang verstand Innenpolitik jenseits von „Law and Order“. Im Herzen blieb er jung und den Jusos nahe. In seiner Klarheit und Haltung war und bleibt er ein wichtiges Vorbild für die junge Generation, der er stets mit Neugier und Respekt begegnete. Er kämpfte erfolgreich gegen Einschränkungen von Bürger*innenrechten wie Vorratsdatenspeicherung.

Bis 2017 arbeitete er im Bundestag trotz schwerer gesundheitlicher Probleme mit ganzer Kraft weiter für seine Themen, zu denen auch die Menschenrechtspolitik zählte. Er verschaffte der Situation von Gewerkschafter*innen und ethnischen Minderheiten aus Kolumbien Gehör in Berlin und blieb beharrlich in der Vertretung der Interessen Dritter. Wolfgang Gunkel stimmte mit „Nein“ im Bundestag, wenn sein innerer Kompass es ihm vorgab. Sich treu zu bleiben, besaß für ihn Priorität. Auch im Ruhestand blieb er aktiv, soweit das in der Pandemie möglich war.

Sein Tod am 13. August kam, trotz längerer Krankheit, überraschend, denn für Interessierte verlor er nicht an Präsenz und Meinung. Sein Abschied trifft unseren Landesverband tief; seine Klarheit und Achtung vor Menschen wollen wir in Gedenken an ihn weitertragen. Seiner Frau und seinen Söhnen gilt unser aufrichtiges Mitgefühl. Wolfgang, ein Linker westdeutscher Prägung, hat unserem Verband viele kluge und wertvolle Gedanken und hoch engagierte Arbeit geschenkt.

Dafür danken wir Wolfgang.