Friedel: Verhandeln ist Teamsport und kein Einzelwettkampf
+++ Willkürliche Fächerkürzung nicht zielführend +++ Brauchen Gesamtkonzept für zukunftsfähige Schule +++
Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu den aktuellen Diskussionen zum Lehrerpaket:
„Eine ‚Bildungspolitik‘, die sich auf das willkürliche Streichen einzelner Fächerstunden oder auf einen Beamtenstatus konzentriert, ist für uns nicht tragbar. Genau deswegen verhandeln wir so hart und intensiv mit der CDU. Es geht uns um ein Gesamtkonzept, um den Lehrermangel zu beheben. Dabei haben wir vor allem im Blick, dass wir jetzt die richtigen Entscheidungen für die nächsten 15 Jahre treffen“, erklärt Sabine Friedel in Bezug auf einen Artikel der heutigen Freien Presse, der offensichtlich Verhandlungsgegenstände der Koalitionsgespräche zum Lehrerpaket enthält. „Es wäre gut, wenn der Koalitionspartner, wie vereinbart, die Argumente mit uns am Verhandlungstisch austauscht und keine veralteten Papiere an die Presse übermittelt. Das hilft weder der Sache noch bringt es einen Lehrer zusätzlich an unsere Schulen – im Gegenteil: es verunsichert Schüler, Lehrer und Eltern.“
Zu den Zielen der SPD-Fraktion führt Friedel weiter aus: „Wir haben immer klar gesagt, in welchen Bereichen Veränderungen passieren müssen, um das Problem des Lehrermangels zu lösen:
Wir brauchen attraktive Arbeitsbedingungen, auch finanziell, für neue und gestandene Lehrkräfte. Dabei darf es nicht zu neuen Ungerechtigkeiten im Lehrerzimmer kommen. Die gleiche Eingruppierung aller Lehrkräfte, egal ob in Grundschule oder Gymnasium, egal ob mit DDR-Ausbildung oder mit Staatsexamen.
Wir müssen heute die Lehrerausbildung der Universitäten absichern, damit wir morgen genügend ausgebildete Lehrkräfte haben.
Wir müssen heute die Ausbildung regionalisieren, damit morgen Lehrkräfte in die ländlichen Räume bleiben.
Wir müssen heute zusätzliches Personal für die nichtpädagogischen Aufgaben an unseren Schulen einstellen, um die Lehrkräfte zu entlasten.
Wir müssen die Lehrpläne und die Stundentafel entschlacken. Dabei geht es nicht um das Streichen einzelner Fächer, sondern um ein modernes Lernen im 21. Jahrhundert. Dabei müssen alle Fächer auf den Prüfstand, um unserer Schülerinnen und Schüler besser auf Themen der Zukunft und Digitalisierung vorzubereiten.
Viele dieser Maßnahmen fordern wir seit vielen Jahren. Über diese und viele weitere Maßnahmen verhandeln wir derzeit mit der CDU. Ich bin noch immer zuversichtlich, dass uns ein gutes Ergebnis gelingen wird.“