Jusos: ÖPNV-Kompromiss wichtiger Fortschritt für junge Menschen – Kleinstaaterei konsequent überwinden
Die Jusos Sachsen reagieren weitestgehend positiv auf die von SPD-Verkehrsminister Martin Dulig und den Spitzenverbänden von Landkreisen und Kommunen vorgestellte Vereinbarung zur Weiterentwicklung des ÖPNVs in Sachsen. So soll es ab August diesen Jahres ein verbundweit gültiges Schülerfreizeitticket für 10 Euro pro Monat geben, das ein Jahr später in ein ganztägig gültiges Bildungsticket weiterentwickelt werden soll. Dies soll auch in den Großstädten nicht mehr als 15 bis 20 Euro monatlich kosten. Für Auszubildende wird es ein eigenes Azubi-Ticket in Höhe von 48 Euro pro Monat geben, das für nur 5 Euro um jeweils einen weiteren Verkehrsverbund erweitert werden kann. Daneben ist weiterhin ein Sachsentarif und der Ausbau des Plus-Bus-Netzes vorgesehen.
Dazu erklärt Stefan Engel, Landesvorsitzender der Jusos Sachsen:
„Durch den vorgestellten Kompromiss wird die Nutzung des ÖPNVs für junge Menschen vielerorts deutlich attraktiver und kostengünstiger. Es geht nicht nur um Mobilität, sondern auch um gesellschaftliche Teilhabe. Jeder und jede sollte die Möglichkeit haben, kostengünstig von A nach B zu kommen. Wichtig ist dabei aber auch ein konsequenter Ausbau des Nahverkehrs gerade im ländlichen Raum. Was nützt ein Bildungsticket für 10 Euro, wenn am Wochenende kein Bus fährt? Der Ausbau des Plus-Bus-Netzes geht da absolut in die richtige Richtung.“
Allerdings gibt es aus Sicht von Engel auch einen Wermutstropfen:
„Die meisten jungen Menschen bewegen sich zumeist in den Grenzen eines Verkehrverbundes. Trotzdem enttäuscht es, dass die im Koalitionsvertrag 2014 vereinbarte landesweite Gültigkeit des Bildungstickets nicht kommt. Das Kirchturmdenken der Zweckverbände und CDU-Landräte hat hier leider die Oberhand gewonnen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, die ÖPNV-Kleinstaaterei im Freistaat Sachsen zu beenden. Eine Landesnahverkehrsgesellschaft ist dafür das richtige Modell. Wer eine jahrelange Hängepartie in Sachen Bildungsticket zu verantworten hat, dem ist nicht wirklich an der Verbesserung des ÖPNVs gelegen.“