Kolbe: Altersarmut im Osten ist eine zentrale Gerechtigkeitsfrage des nächsten Jahrzehnts

Die Rentenkommission der Bundesregierung nimmt heute ihre Arbeit auf. Sie soll Vorschläge machen, wie das Renten-System auf Dauer finanzierbar bleibt. Dazu erklärt Daniela Kolbe, Generalsekretärin der SPD Sachsen und Mitglied des Deutschen Bundestages:

„Ich erwarte von einer Rentenkommission der Bundesregierung, dass sie das Thema Altersarmut im Osten oben auf ihre Agenda setzt. Denn sie ist die zentrale Gerechtigkeitsfrage für den Osten des nächsten Jahrzehnts. Die Lebensleistungen der ostdeutschen Aufbaugeneration nach 1989 müssen endlich anerkannt werden: Denn sie hat sich durch die Nachwendezeit gekämpft. Sie hat nicht nur die ostdeutsche Industrie und Wirtschaft wieder aufgebaut, sie hat das ganze Land wieder aufgebaut. Dennoch hat genau diese Aufbaugeneration auf höhere Löhne verzichtet. Die Quittung dafür bekommen sie jetzt – die Menschen der Aufbaugeneration Ost machen sich zu Recht Sorgen um ihre Renten. Im Osten verdient ein Drittel der Beschäftigten unter 10 Euro. Im Osten geht jeder dritte Arbeitnehmer am Ende des Monats mit weniger als 2.000 Euro netto nach Hause. Ein Drittel der ostdeutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer droht, unter die Armutsgrenze zu rutschen.“

„Als SPD fordern wir eine Stabilisierung des Rentenniveaus, gleichzeitig soll der Beitrag nicht über 20 Prozent steigen. Bereits im Bundestagswahlkampf haben wir als SPD unser Rentenkonzept vorgestellt. Die CDU hat sich lange um ein eigenes Konzept gedrückt – bis heute, denn ihr zufolge, gibt es beim Thema Rente keinen Handlungsbedarf. Deshalb bin ich gespannt, zu welchen Schlüssen die Kommission kommen wird. Ich erwarte, dass sie die Menschen im Osten im Blick behält, damit ihnen endlich die Gerechtigkeit zukommt, die sie verdient haben. Es kann nicht sein, dass die Menschen nach Jahrzenten anstrengender Arbeit beim Sozialamt landen. Wer dieses Land aufgebaut hat, verdient Anerkennung!“