Pfeil: Bedürfnisse der Jüngsten bestimmen Ausbildung der Erzieher
„Wer über die Zukunft der Erzieherinnen und Erzieher spricht, muss zwei Dinge in den Blick nehmen: Die Qualifizierung des Personals und die Rahmenbedingungen für die Kindertageseinrichtungen (Kita). Mit der schrittweisen Senkung des Personalschlüssels, den wir mit unserem Koalitionspartner vereinbart haben, haben wir an einer wichtigen Stellschraube gedreht“, so Juliane Pfeil, Sprecherin für Familienpolitik, am Freitag nach einer Landtags-Anhörung zur Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern.
„Gleichzeitig muss auch die Ausbildung unserer Erzieherinnen und Erzieher den sich ändernden gesellschaftlichen Realitäten angepasst werden. Denn die Kita wird zunehmend zur ‚multiprofessionellen‘ Einrichtung. Die Bedürfnisse unserer Jüngsten sind ganz unterschiedlich, genau wie die Bedingungen vor Ort. Das ist eine Herausforderung, die wir in Zukunft bei der Ausbildung noch besser berücksichtigen müssen. Das erreichen wir über vielfältige Ausbildungsansätze.“
„Die heutige Anhörung hat gezeigt, dass es Spannungen zwischen verpflichtenden Praktika in der Ausbildung und fehlenden zeitlichen Ressourcen in den Einrichtungen gibt. Die Begleitung und Anleitung der Praktikantinnen und Praktikanten ist aber enorm wichtig, wenn wir die hohe Qualität erhalten wollen. Bislang wird diese Tätigkeit den Erzieherinnen und Erziehern leider nicht angerechnet“, so Pfeil.
„Die Mehrheit der Sachverständigen hat die praxisnahe berufsbegleitende Ausbildung positiv bewertet. Nur so lässt sich der Personalbedarf sichern. Ab September 2017 wird der Einsatz von Assistenzkräften in Krippen in geringem Umfang möglich. Uns ist bewusst, dass es in diesem Zusammenhang Diskussionen um die Qualität der Betreuung in unseren Kitas gibt. Die hohen qualitativen Standards müssen eingehalten werden. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass Assistenzkräfte berufsbegleitend zur Fachkraft ausgebildet werden.“