Raatz: „Situation der Asylbewerber in Mittelsachen muss verbessert werden“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Kreisrätin Simone Raatz hatte vor einigen Wochen einen umfangreichen Fragenkatalog an den Landrat zur Situation der Asylbewerber in Mittelsachsen geschickt und darauf nun die Antworten erhalten.

„Die Situation der Asylbewerber ist bei allen Verbesserungen nach wie vor nicht zufriedenstellend. Neben den Defiziten bei den Unterbringungsbedingungen in Gemeinschaftsunterkünften sehe ich vor allem Lücken in der sozialen Betreuung der Asylbewerber. So stehen z.B. in der Einrichtung Döbeln derzeit 210 Asylbewerbern nur 1,5 Personalstellen zur Verfügung. In Freiberg sind die Verhältnisse mit 166 zu 1,5 in der Chemnitzer Straße und 248 zu 2 in Mobendorf etwas besser,“ teilt die Abgeordnete mit.

Die zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind nicht nur für die organisatorischen Belange und Abläufe des Heimbetriebs zuständig, sondern auch für die soziale Betreuung. Hierfür bleibt eindeutig zu wenig Zeit. Genannt seien hier die Vermittlung von Deutschkursen, das Aufzeigen von Arbeitsmöglichkeiten und die Beförderung der Integration, v. a. durch Herstellen von Kontakten zur Bevölkerung. So nehmen aktuell nur 13 Asylbewerber in Freiberg an einem  Deutschkurs für Fortgeschrittene teil.

„Grundsätzlich muss sich beim Umgang mit den Asylbewerbern etwas ändern. Man kann sich dabei nicht alleine auf ehrenamtliche Strukturen verlassen. Hier steht auch der neue Kreistag in der Pflicht, entsprechende Initiativen noch in diesem Jahr auf den Weg zu bringen. Ich werde als Kreisrätin in der SPD-Fraktion hierzu Vorschläge unterbreiten“, so die Abgeordnete.

Hintergrund

Die Zahlen der in Mittelsachsen aufzunehmenden Asylbewerber sind letztes Jahr über die geplanten Größen hinaus gestiegen und auch dieses Jahr ist mit einer Fortsetzung dieses Trends zu rechnen. 2014 wird die Anzahl der aufzunehmenden Asylbewerber voraussichtlich von 684 auf 804 ansteigen. Aus diesem Anlass besuchte Simone Raatz im Januar die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Chemnitzer Straße, um sich vor Ort ein Bild über die Bedingungen der Unterbringungen zu verschaffen. Darüber hinaus fanden Gespräche mit der Ausländerbehörde, der Ausländerbeauftragten des Landkreises und den Mitgliedern des Arbeitskreises für Ausländer und Asyl statt. Im Endergebnis dessen entstand ein umfangreicher Fragenkatalog zur Situation der Asylbewerber, der dem Landrat übergeben wurde. Fragen und Antworten gibt es HIER als Download