Sachsens SPD-Frauen unterstützen Protest gegen „Schweigemarsch für das Leben“ in Annaberg-Buchholz

Auf ihrer Landeskonferenz am 28. Mai 2016 hat sich Sachsens Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in einer Resolution für eine Unterstützung und Beteiligung am Gegenprotest zum sogenannten „Schweigemarsch für das Leben“ ausgesprochen. Hierzu hat der Verein „Lebensrecht Sachsen“ für den 6. Juni 2016 nach Annaberg-Buchholz aufgerufen.

Dazu Iris Raether-Lordieck, neu gewählte Landesvorsitzende der SPD-Frauen: „Keine Frau entscheidet sich leichtfertig für einen Abbruch ihrer Schwangerschaft! Niemand kann einer Frau diese Entscheidung abnehmen. Für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper haben viele Frauen hart gekämpft. Wir SPD-Frauen stehen klar für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Wir wenden uns gegen die Kriminalisierung und Stigmatisierung von Frauen, die ihre Schwangerschaft abbrechen und werden uns darum am Protest beteiligen.“

SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe: „Über den eigenen Körper zu bestimmen ist ein ganz grundlegendes Recht aller Menschen – und auch wir Frauen bestimmen selbst, daran ist nichts zu rütteln.“

Die stellvertretende Vorsitzende der sächsischen SPD und Gleichstellungsministerin Petra Köpping sagte im Vorfeld: „Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen wurde hart erkämpft und ist nicht verhandelbar. Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden in eine kriminelle Ecke stellen zu wollen, ist nicht akzeptabel. Wir werden die Uhren nicht zurückdrehen.“ Köpping wies außerdem darauf hin, dass Druck und angedrohte Strafen nur die Risiken für Ärztinnen und Schwangere erhöhen – das zeige nicht zuletzt der Blick über den Tellerrand, auch in Richtung Südeuropa.

Besondere Sorge bereitet Sachsens SPD-Frauen der Trägerwechsel von den „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) hin zum Verein „Lebensrecht Sachsen“. „Damit wird der Protest anschlussfähiger für AfD Anhänger und das gesellschaftliche Klima gegen die verschiedensten Lebensentwürfe wird weiter aufgeheizt“, befürchtet Raether-Lordieck.