Schenk: “Grenzen lösen keine Probleme, sondern verschlechtern die Situation der Flüchtlinge”
Am Sonntagabend wurde bekannt, dass in Deutschland Grenzkontrollen eingeführt werden, um Flüchtlinge an der Einreise zu hindern. Mit Blick auf die Situation in Sachsen erklärt Katharina Schenk, Landesvorsitzende der Jusos Sachsen:
“Für uns Jusos ist die Einführung von Grenzkontrollen bloße Augenwischerei. Was soll sich ändern, wenn Menschen, die Schutz suchen, ab sofort an den Grenzen stranden? Auch dort müssen sie versorgt werden – allerdings unter noch schlechteren Bedingungen, als wir ihnen ohnehin oft schon bieten können.
Natürlich ist es richtig, in der Debatte auf eine Beteiligung aller europäischen Staaten an der Aufnahme von Flüchtlingen zu drängen. Das Aufbauen immer neuer Hürden führt allerdings nur zu immer gefährlicheren Reiserouten. Es ertrinken Tausende im Mittelmeer, weil Europa eine uneinnehmbare Festung ist. Es ersticken Menschen in LKW, weil wir ihnen keine Möglichkeit geben legal das zu beantragen, was ihnen zusteht: das Recht auf Asyl.
Es bleibt zu hoffen, dass alle, die der Not der fliehenden Menschen nicht mit Notlösungen, sondern mit echter Hilfe begegnen wollen, aufstehen und die Absurdität der Grenzkontrollen anprangern. Die SPD, die in Sachsen zu Recht auf die Schaffung eines Integrationsministeriums gedrängt hat, muss nun in der sächsischen Koalition dringend auf weitere echte Hilfsmaßnahmen, wie die finanzielle Unterstützung der Kommunen und den Abbau aller Zelte vor dem Winter drängen. Mit Blick auf die Grenzkontrollen bleibt zu hoffen, dass diese so rasch wieder abgeschafft werden, wie sie eingeführt wurden.”