Schwusos: ‚Trauung für alle‘ in ganz Sachsen
Zur Entscheidung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz (EKBO), Trauungen eingetragener Lebenspartnerschaften zu ermöglichen:
“Die Arbeitsgemeinschaften Lesben und Schwule in der SPD in den Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen begrüßen den Beschluss der Landessynode. Wir freuen uns, dass das Kirchengesetz eine so übergroße Mehrheit gefunden hat”, sagt Markus Pauzenberger, Landesvorsitzender der Berliner SPD-Arbeitsgemeinschaft.
Dirk Lamm, Landesvorsitzender für Brandenburg, ergänzt: “Diese hohe Zustimmung ist ein deutlich wahrnehmbares Signal in der deutschen Gesellschaft. Die C-Parteien CDU und CSU müssen endlich erkennen, dass sie zunehmend isoliert sind, wenn sie weiter die ‘Trauung für alle’ ablehnen.”
Oliver Strotzer, sächsischer Landesvorsitzender, hält die Entscheidung der EKBO auch für die sächsische Landeskirche für richtungsweisend: “Ich erwarte, dass sich die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens mit der ‘Trauung für alle’ befasst und sie auch im übrigen Teil Sachsens zulässt.”
Ein Wermutstropfen bleibt bei der Entscheidung: Das Kirchengesetz erlaubt Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Gemeindekirchenräten, die Trauung zu verweigern. Jedoch müsse die Ablehnung theologisch begründet werden. “Ich halte diese Hürde für so hoch, dass es sich Gemeinden und Pfarrerinnen und Pfarrer nicht zu leicht machen können”, meint Dirk Lamm. Markus Pauzenberger schätzt ein, dass “angesichts der großen Mehrheit auch eine Entscheidung für eine ‘Trauung für alle’ ohne Ausnahme möglich gewesen wäre”. Es sei jedoch wichtig, dass der Synodenbeschluss eine große Legitimation besitze.