SPD fordert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in Sachsen

Dulig: Es besteht dringender Handlungsbedarf

Der Landesvorstand der SPD Sachsen hat sich am 12. April umfassend mit den Problemen bei der medizinischen Versorgung im Freistaat befasst. Dazu erklärt Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen:
 
„Wir brauchen jetzt konkrete Maßnahmen, um die medizinische Versorgung in Sachsen langfristig zu sichern. Schon heute sind 245 Hausarztstellen in Sachsen unbesetzt, 28 Prozent der aktuell praktizierenden Hausärzte sind über 60 Jahre alt. Die Sicherung der medizinischen Versorgung ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, erklärt der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig.
 
Der SPD Landesvorstand unterstützt dazu die Pläne der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Diese hat ein Positionspapier vorgelegt, das konkrete Maßnahmen für Polikliniken, Arztassistenzen und Tandempraxen sowie Anpassungen beim Medizinstudium vorsieht. Es greift zudem Vorschläge und Anregungen aus der Praxis, von Ärzteverbänden, aus den Universitäten und von Krankenkassen auf. 
 
Eine Kernfrage im SPD-Landesvorstand waren die bekannt gewordenen Rückforderungen der Kassenärztlichen Vereinigungen gegenüber sächsischen Hausärzten. Dulig dazu: „Es kann nicht sein, dass besonders engagierte Ärzte für ihre Arbeit auch noch abgestraft werden. Hier steckt ein Fehler im System, der dringend korrigiert werden muss. Dabei sehe ich Gesundheitsminister in Bund und Land in der Pflicht zu handeln“.
 
Dulig weiter: „Wir müssen die Arbeit als Hausarzt attraktiver für junge Ärzte machen. Zentraler Punkt des SPD-Konzepts sind Polikliniken, in denen junge Ärztinnen und Ärzte nicht als `Einzelkämpfer´ sondern im Team arbeiten können. Wir wollen die Einrichtung von Polikliniken staatlich fördern und deren Entstehung nicht der Frage überlassen, ob zufällig ein privater Investor bereitsteht. In den Polikliniken können neben Ärzten weitere Gesundheitsberufe wie Apotheker und Pflegekräfte arbeiten. Durch eine geteilte Verwaltung und die Zusammenarbeit haben die Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten.“
 
„Die Gesundheitsministerin hat einen klaren Auftrag durch den Landtag bekommen. Ich erwarte, dass sie noch vor der Sommerpause einen konkreten Maßnahmenplan vorlegt und darin die guten Vorschläge der SPD aufgreift. Die Gesundheitsministerin ist hier in einer Bringschuld“, so Dulig abschließend.
 
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