SPD-Frauen kritisieren Mangel an Beratungseinrichtungen für Gewaltopfer

365 Tage im Jahr – SPD-Frauen kritisieren Mangel an Beratungseinrichtungen für Gewaltopfer

Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Sachsen (ASF Sachsen) nimmt den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2019 zum Anlass, um auf die bestehenden Defizite bei der Beratung von Opfern sexualisierter und häuslicher Gewalt hinzuweisen. Dazu Laura Stellbrink, Landesvorsitzende der ASF Sachsen:

„Wir brauchen flächendeckende Beratungsangebote, denn sexualisierte und häusliche Gewaltdelikte sind leider keine Seltenheit. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um die Opfer wohnortnah beraten und unterstützen zu können. Dass in vielen Landkreisen und kreisfreien Städten keine Beratungsangebote für sexualisierte Gewalt existieren und Angebote für Opfer häuslicher Gewalt nicht flächendeckend vorhanden sind, ist untragbar.“

„In den letzten Jahren wurden verstärkt staatliche Schutzeinrichtungen für Frauen eingerichtet. Das war richtig und wichtig. Es ist insbesondere der Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) zu verdanken, dass die Strukturen endlich flächendeckend ausgebaut werden können. In Nordsachsen werden beispielsweise ab Januar 2020 Unterstützungsstrukturen für Opfer häuslicher Gewalt etabliert. Im Erzgebirgskreis muss der Prozess hingegen weiterhin kritisch beobachtet werden, da eine Einrichtung immer noch nicht vorhanden ist. Als besonders wichtig gilt, dass die vorhandenen Einrichtungen bedarfsgerecht und barrierefrei ausgebaut werden. Die Personalschlüssel müssen dringend gesenkt werden“, so Laura Stellbrink weiter.

An Beratungs- und Informationsangeboten mangelt es jedoch weiterhin. Daher der Appell der SPD-Frauen an die nächste sächsische Landesregierung: „Hier besteht in den nächsten fünf Jahren dringender Handlungsbedarf. Neben den stationären Einrichtungen, in denen Frauen und Mädchen vor nicht selten lang andauernden und sich wiederholenden Gewalterfahrungen geschützt werden, braucht es auch professionelle Beratungs- und Informationseinrichtungen.“