SPD-Frauen: Schluss mit der Zielgröße Null

+++ SPD-Frauen rufen zur Frauentagsveranstaltung nach Dresden auf +++

Am Sonntag ist Internationaler Frauentag. Die sächsischen SPD-Frauen nutzen diesen, um auf den Frauenanteil in Vorständen und die ungerechte Aufteilung der Sorgearbeit hinzuweisen. Darauf wollen sie bei der Frauentagsveranstaltung des DGB Sachsen, die zwischen 12 und 16 Uhr auf dem Vorplatz des Dresdener Kulturpalastes stattfindet, aufmerksam machen.  

Fünf Jahre nach Verabschiedung des Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen ist eines belegt: Die Quote wirkt, aber nur, wenn sie verbindlich ist. Die SPD setzt sich daher auf Bundesebene dafür ein, dass die feste Quote für den Aufsichtsrat auf deutlich mehr Unternehmen ausgeweitet wird. Denn in den Vorständen der 160 börsennotierten Unternehmen sind nur gut neun Prozent Frauen. Vorständen von Unternehmen, die börsennotiert und paritätisch mitbestimmt sind, sollen mindestens eine Frau angehören, wenn der Vorstand aus mindestens vier Personen besteht.

Dazu führt Laura Stellbrink (SPD), die sächsische Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), aus: „Mit dem Gesetz, für das wir als SPD lange gekämpft haben, wurde eine Quote von 30 Prozent eingeführt. Seitdem ist die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten dieser Unternehmen deutlich gestiegen. Das ist ein beachtlicher Erfolg. Doch wenn wir in die Vorstände schauen, stellen wir fest: Hier hat sich zu wenig bewegt. Und damit muss endlich Schluss sein. Schluss mit der Zielgröße Null. Schluss mit reinen Männerclubs an der Spitze von Unternehmen. Hier geht es um die Frage, wie in unserer Gesellschaft Macht und Einfluss verteilt sind, ob Frauen für andere Frauen Vorbild sein können, auch in Spitzenpositionen.“

Die SPD-Frauen betonen, dass hierfür auch die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf stimmen müssen. Sonst nütze keine noch so gute Quote. Dazu die ASF-Vorsitzende, Laura Stellbrink abschließend: „Frauen leisten noch immer deutlich mehr als Männer unbezahlte und oft unsichtbare Sorgearbeit – auch neben ihrer beruflichen Arbeit und selbst, wenn sie in Top-Jobs angekommen sind. Das kann die Betreuung der eigenen Kinder, die Pflege von Angehörigen oder die Arbeit im Haushalt sein. Jetzt sind die Männer am Zug, sich mehr an der Care-Arbeit zu beteiligen. Wir wissen, dass viele Paare das wollen. Nun müssen die Gesetze folgen, die dies ermöglichen: die Hälfte der Macht, die Hälfte des Wickeltisches – für Männer und Frauen.“