Homann: Wenn Erziehung Hilfe braucht: Kinder- und Jugendhilfe muss verlässlich finanziert werden
Henning Homann, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu Inobhutnahmen:
„Die jüngsten Berichte bestätigen uns: Die Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen muss endlich verlässlich finanziert werden“, erklärt Henning Homann zur steigenden Zahl der Fälle, bei denen Kinder und Jugendliche in staatliche Obhut genommen worden sind. „Die Ursachen für diese Entwicklung sind sehr vielschichtig. Gut, dass die Gesellschaft immer aufmerksamer hinschaut, wenn Kinder, Jugendliche oder Eltern mit Problemen allein nicht fertig werden. Das aber ist das Ende der Kette. Nach unserer Auffassung zeigen die gestiegenen Fallzahlen vor allem, wo Sachsen in den vergangenen Jahren falsch gehandelt hat: Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienbildung gehören zu den Leidtragenden der kurzsichtigen Sparorgien von Schwarz-Gelb.“
„Wer Familien schützen und stärken will, muss präventive Angebote bereitstellen. Dazu gehören außerschulische Angebote für Kinder und Jugendliche, mehr Schulsozialarbeiter, aber auch vernünftige Betreuungsrelationen in Kitas und Horten. Kindertageseinrichtungen müssen personell in die Lage versetzt werden, aktive Elternarbeit leisten zu können. Wir möchten, dass Kitas zu Eltern-Kind-Zentren ausgebaut werden, damit Eltern wissen, an wen sie sich wenden müssen, wenn sie Hilfe benötigen. Eltern-Kind-Zentren könnten integrierte Leistungen für Kinder- und Familienbetreuung schaffen.“
Hintergrund: In Sachsen sind im vergangenen Jahr 2.721 Mädchen und Jungen in Obhut genommen worden, 216 mehr als 2012. Siehe auch „Freie Presse“ vom 20. August.