Dresdner SPD Frauen fordern: Ein Leben ohne Angst in Dresden für alle!

Dorothée Marth, Vorsitzende der SPD im Ortsamt Prohlis, zu dem auch die Johannes-Paul-Thilmann-Straße, der Ort des Verbrechens, gehört, ist schockiert über das Gewaltverbrechen an Khaled Idris Bahray. Mit der Angst aller hier lebenden Menschen fordert sie einen angemessenen und deutlichen Umgang. „In einer freien Gesellschaft zu leben, bedeutet, sich ohne Angst um Leib und Leben zu jeder Tageszeit und an jedem Tag der Woche frei bewegen zu können. Dies ist in Dresden derzeit eben nicht unabhängig von Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit für alle Menschen gegeben. Ein unerträglicher Zustand.“

Deshalb fordert Karin Luttmann, Vorsitzende der SPD Frauenorganisation ASF, die Dresdner Stadtgesellschaft und Politik auf, ein deutliches Zeichen zu setzen. „Am Sonnabend, 15 Uhr auf dem Gorge-Gormondai-Platz haben die 35.000, die vergangene Woche „Für Dresden“ demonstriert haben, eine Chance: Sie können zeigen, dass sie für die Freiheit aller Menschen in Dresden, eben auch für die der Geflüchteten, aktiv eintreten. Ich hoffe auf eine großes Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls durch eine breite Teilnahme der Dresdner Bevölkerung und der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker in Stadt und Land.“

Luttmann berichtet: „Bei der Vernissage des interkulturellen Frauentreffs des Ausländerrats am Montagnachmittag wurde diese Angst eindrücklich geschildert. Einige Kopftuch tragende Dresdnerinnen muslimischen Glaubens trauen sich derzeit montags nicht auf die Straße. Sie denken an die Ermordung Marva El Sherbinis. Bei der Kundgebung der Dresdner Kulturschaffenden sprach eine jüdische Dresdnerin von ihrem Traum, dass ihr Mann und ihr Sohn irgendwann einmal in Dresden mit einer Kippa auf dem Kopf auf die Straße gehen können. Ich bin beschämt, dass die Religionsfreiheit in Dresden ganz offensichtlich nicht gewährleistet ist. Ein Zeichen für die Kopftuch tragenden Frauen wäre es, wenn endlich ein Platz oder eine Straße nach der ermordeten Marva El Sherbini benannt wird.“

Sie ergänzt: „Die staatlichen Sicherheitsorgane und der zuständige Innenminister Ulbig müssen handeln, um Sicherheit und Freiheit für alle zu gewährleisten. Angemessene politische Reaktion und deutliches Signal für Humanität gegenüber Geflüchteten wäre zudem ein sofortiger Abschiebestopp in Sachsen. Für eine nachhaltige Veränderung des gesellschaftlichen Klimas muss ein respektvolles Miteinander der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe auch Ziel der schulischen Bildung sein.“