Kolbe: Ehrenamtliche haben mehr Unterstützung verdient

„Mitmachen, selbst gestalten – davon lebt unsere Demokratie. Und genau das bedeutet Ehrenamt: Hier sind Menschen füreinander da und setzen sich ein. Viele Freiwillige stemmen derzeit auch einen wichtigen Teil der Integrationsarbeit. Sie sorgen dafür, dass Menschen, die vor Krieg, Terror und Vertreibung fliehen müssen, mit Hilfsbereitschaft und Mitgefühl aufgenommen werden. Ohne Freiwillige würde es viele Angebote für Geflüchtete gar nicht geben“, betont SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe. Angesichts der Vielzahl von Geflüchteten sei in diesem Jahr besonders deutlich geworden, wie sehr Politik und Verwaltung auf Ehrenamtliche angewiesen sind. „Klar ist deshalb auch: Ehrenamtliche haben mehr Unterstützung verdient. Viele gehen an ihre Grenzen. Ehrenamt darf nicht Lückenbüßer für fehlendes staatliches Engagement sein.“

Mehr Mittel für integrative Maßnahmen nötig

In Sachsen hat SPD-Integrationsministerin Petra Köpping gehandelt. Mit der Förderrichtlinie Integrative Maßnahmen hat die Staatsregierung Vereinen, Verbänden und Kommunen ermöglicht, finanzielle Unterstützung zu beantragen.

„Fördermittel für integrative Maßnahmen werden gebraucht. Es klafft momentan jedoch eine große Finanzierungslücke“, erläutert Kolbe. Insgesamt 30 Millionen Euro wurden für die Jahre 2015 und 2016 beantragt. Bereitgestellt wurden bisher nur acht Millionen Euro. „Die vielen Anträge zeigen, was wir in Sachsen für tolle Initiativen und Vereine haben. Die engagierten Bürgerinnen und Bürger dürfen wir jetzt nicht vor den Kopf stoßen. Die SPD setzt sich weiter für eine Erhöhung dieser Mittel ein, denn ohne ehrenamtliches Engagement wird Integration nicht gelingen.“

Hilfe für Engagierte und Flüchtlinge:  mehr als 500 neue Bufdi-Stellen für Sachsen 

Unterstützung für Engagierte und für Flüchtlinge kommt auch vom Bund. SPD-Familienministerin Manuela Schwesig hat reagiert und 10.000 zusätzliche Stellen im Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) bereitgestellt. Diese Stellen können bereits seit dem 1. Dezember abgerufen werden und müssen einen Bezug zu Flüchtlingen haben. Das umfasst die Koordination Ehrenamtlicher genauso wie Sprachkurse oder praktische Hilfen in Unterkünften.

„Die neuen Bufdi-Stellen sind eine große Chance für Engagierte und für Flüchtlinge. Denn auch Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive können sich als Bufdis bewerben“, so Kolbe. Die Anzahl der Stellen für Sachsen richtet sich danach, wie die Flüchtlinge in Deutschland verteilt werden. Ausschlaggebend dafür ist der Königssteiner Schlüssel. Demnach wären für Sachsen mehr als 500 neue Stellen möglich. „Wie viele Stellen es in Sachsen tatsächlich geben wird, hängt aber auch von der Nachfrage ab. Ich kann nur dazu ermuntern, das Angebot zu nutzen“, appelliert Kolbe.


Hintergrund:

Bereits zum 30. Mal wird in diesem Jahr am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamtes gefeiert. Er ist alljährlich Anlass denjenigen zu danken, die sich in unserer Gesellschaft für Andere engagieren.

Weiterführende Informationen zum Bundesfreiwilligendienst finden Sie auf dem Merkblatt der Bundesregierung (pdf): https://www.bundesfreiwilligendienst.de/fileadmin/de.bundesfreiwilligendienst/content.de/Service/Downloads/Downloads2/Merkblatt_SK.pdf

Vereine, die Einsatzstellen werden wollen, finden hier Informationen: https://www.bundesfreiwilligendienst.de/fuer-einsatzstellen/anerkennung-als-einsatzstelle.html

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