Daniela Kolbe

Kolbe: Lehrkräfte für unsere Schulen zu gewinnen muss oberste Priorität haben

SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe (36) zum Lehrkräftemangel an sächsischen Schulen:
„Der Lehrkräftemangel an unseren sächsischen Schulen ist offensichtlich. Leider drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass manchen in der CDU das Problem immer noch nicht klar ist. Für ausreichend Lehrpersonal an unseren Schulen zu sorgen, muss endlich oberste Priorität haben“, fordert Kolbe.
„Die SPD hat auf die schwierige Personalsituation an den Schulen seit 2011 immer und immer wieder hingewiesen. Konstruktive Vorschläge der SPD liegen auf dem Tisch. In den Koalitionsverhandlungen konnten wir erreichen, dass der Stellenabbau bei den Lehrerinnen und Lehrern endlich gestoppt wird. Wir haben gemeinsam die Voraussetzungen geschaffen, dass in Sachsen wieder Lehrkräfte eingestellt werden können. Offensichtlich ist jedoch, dass Einzelmaßnahmen nicht ausreichen. Zu schwerwiegend sind die Versäumnisse der letzten schwarz-gelben Regierung. Wir brauchen vielmehr ein Bündel an Maßnahmen, die kurz-, mittel- und langfristig wirken.“
Fehler würden sich nun rächen. „Noch vor drei Jahren haben Absolventinnen und Absolventen in Sachsen keine Stelle bekommen. Zudem werden Lehrerinnen und Lehrer noch immer nicht angemessen und vergleichbar bezahlt. Da ist es nicht verwunderlich, dass andere Bundesländer bessere Angebote machen können. Die Stellen in Sachsen werden nun mit Ach und Krach auch mit Quereinsteigern besetzt“, so Kolbe. Diese müssten jetzt besonders unterstützt werden, damit sie einen guten Start mit den Kindern haben.
Kolbe betont: „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, das Problem zu lösen, auch wenn die SPD es nicht verursacht hat. Ich erwarte von der Kultusministerin und dem Finanzminister ihren Teil beizutragen. Ein erster, längst überfälliger Schritt ist es, Fehler zu benennen. Nur dann können wir gemeinsam mit Gewerkschaften, Lehrerverbänden, Eltern und Schülern die Herausforderung angehen. Nur so kann das verlorene Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückerlangt werden. Den Lehrkräftemangel können wir nur gemeinsam beseitigen und dafür sorgen, dass Sachsen wieder attraktiv für Lehrerinnen und Lehrer wird.
Gute Politik für den Freistaat Sachsen bemisst sich nicht nur daran, Schulden abzubauen. Gute Politik sollte sich daran bemessen, wie wir mit der Zukunft unserer Kinder umgehen.“
Hintergrundinfo:
Positionspapier der SPD-Fraktion „Schulen in Not“ (25. Mai 2016, pdf): http://www.spd-fraktion-sachsen.de/wp-content/uploads/2016-05-26-Schulen-in-Not.pdf