Rüthrich: Altersgerechte Sexualaufklärung ist Grundlage für Akzeptanz von Vielfalt

Anlässlich der Demonstration der „Initiative Besorgten Eltern – Gegen Frühsexualisierung in Schulen!“ am 15. November 2014 in Dresden unterstützt die SPD-Bundestagsabgeordnete Susann Rüthrich ausdrücklich den berechtigten Protest des Organisationsbündnisses CSD Dresden und Gerede e.V. und fordert bundesweit eine altersgerechte Sexualaufklärung für Kinder und Jugendliche, um die Akzeptanz von sexueller Vielfalt endlich selbstverständlich werden zu lassen. Unwissenheit und Skepsis über die angemessene Vermittlung der Gleichwertigkeit sexueller Identitäten dürfen kein Deckmantel für Homophobie und menschenfeindliche Einstellungen sein.

„Als Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Mitglied im Familienausschuss des Bundestages sowie als Mutter steht für mich und meine Partei völlig außer Frage: Nicht nur die Familienformen in Deutschland sind bunt und vielfältig, sondern auch die menschliche Sexualität und sexuelle Identitäten! Neben der Vater-Mutter-Kind-Konstellation gibt es alleinerziehende Eltern, so genannte Patchwork- oder Regenbogenfamilien, in denen Menschen unterschiedlichen Geschlechts und unterschiedlicher sexueller Orientierung liebevolle und fürsorgliche Eltern für ihre Kinder sind. Das ist unsere gesellschaftliche Realität – und das ist auch gut so. Neben der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft gibt es Bisexuelle, Homosexuelle, Inter- und Transsexuelle sowie Menschen, die für sich jegliche Einordnung in ‚Schubladen‘ ablehnen. Sie alle haben das gleiche Recht, selbstbestimmt und sicher zu leben und zu lieben.

Die Gleichwertigkeit der verschiedenen Varianten menschlicher Sexualität altersgerecht zu vermitteln, ist auch eine Aufgabe unserer staatlichen Bildungseinrichtungen. Dabei kommt es darauf an, die Kinder in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase nicht zu überfordern, sondern ihnen die gesellschaftliche Realität und Vielfalt kindgerecht zu vermitteln. Wenn Kinder fragen, wo die Babys herkommen, sollte eine Kita als Bildungseinrichtung keine Märchen erzählen. Biologische Vorgänge altersgerecht und korrekt zu vermitteln ist keine Sexualisierung, sondern Bildung. Ich bin überzeugt, dass diese Herausforderung von den Bundesländern, in deren Zuständigkeitsbereich die Lehrpläne für Kita und Schule liegen, sehr gut erfüllt wird. Warnungen vor ‚Sexkoffern für Grundschüler‘ oder ’sexuellen Doktorspielchen in Kitas‘ sind völlig unbegründet. Sie schüren auf unverantwortliche Weise Ressentiments und Vorurteile gegen eine altersgerechte Sexualaufklärung.“