Eine Stunde mehr arbeiten pro Woche wird das Arbeits- und Fachkräfteproblem nicht lösen. Im Gegenteil.

Henning Homann, Co-Vorsitzender der SPD Sachsen, zu den Vorschlägen zu längeren Arbeitszeiten und Rentenkürzungen

„Die Sachsen arbeiten schon jetzt deutlich länger als ihre Kollegen in Westdeutschland. Deutschlandweit sind letztes Jahr 1,3 Milliarden Überstunden angefallen, über die Hälfte davon unbezahlt“, so Henning Homann.

 „Jetzt zu sagen: ‚Liebe Leute, arbeitet eine Stunde pro Woche mehr‘ – das geht an der Realität in Sachsen vorbei. Das geht an der Lebensrealität unserer Leute, die an der Kasse sitzen, die Gebäude reinigen, die Menschen pflegen, die auf dem Bau oder im Stahlwerk arbeiten, vorbei.“

„Damit wird das Arbeits- und Fachkräfteproblem nicht gelöst. Im Gegenteil. Eine Stunde pro Woche klingt erstmal nicht viel, es sind aber fast anderthalb Wochen im Jahr!“

„Was wir dagegen brauchen, sind gute Arbeitsbedingungen, moderne Arbeitszeitmodelle, Fachkräftezuwanderung und eine lebensnahe Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt.“

„Wer 45 Jahre gearbeitet hat, muss auch weiterhin vorzeitig in Rente gehen dürfen. Jetzt dem Dachdecker zu sagen: Du musst noch zwei, drei Jahre länger schuften – das ist nicht unser Ansatz. Um es klar zu sagen: Höheres Renteneintrittsalter bedeutet eigentlich Rentenkürzung. Für solche Experimente auf dem Rücken der Arbeitnehmer steht die SPD nicht zur Verfügung“, so Henning Homann abschließend.

Hintergrund: Unsere Vorschläge zur Lösung des Fach- und Arbeitskräftemangels haben wir bei unserem Parteitag in Chemnitz vor zwei Wochen vorgelegt: https://www.spd-sachsen.de/wp-content/uploads/2023/07/Antrag-L01.pdf